Waldumbau im Forst der Stadt Geyer
Mitglieder der Kreistagsfraktion hatten sich im Rahmen ihrer Vor-Ort-Aktivitäten am 24.08.2020 dem Thema Waldumbau gewidmet. Wenn auch der Landkreis weniger als 100 ha Wald besitzt, so ist dieses Thema inzwischen allgegenwärtig.
Die Stadt Geyer nennt 1270 ha Wald ihr Eigentum. Der Wald wird eigenverantwortlich durch den Revierförster der in der Stadtverwaltung angestellt ist, bewirtschaftet. Dienstleistungen, wie die Holzrückung und Abfahrt in Sägewerke, werden vergeben. Natürlich erfreuen sich auch viele Bienen an den zahlreichen grünen Zapfen. Unter sachkundiger Führung durch den verantwortlichen Amtsleiter, für die Forstwirtschaft Herrn Hirsemann, ging es hin zu den markantesten Beispielen des Waldumbaus.
Eingangs wurde uns deutlich, dass die Schadstoffbelastungen aus den 80iger Jahren überstanden wurden und insbesondere die Fichtenbestände sich wieder erholt haben.
Aber was sind jene Bäume, die sich unter den Bedingungen des Klimawandels für den Umbau vom Nadelwald zum Mischwald eignen? Eingangs mussten wir erfahren, dass nur einheimisches Saat- und Pflanzgut verwendet werden darf. Bekannt ist auch, dass die Baumschulen kaum noch liefern können. Also ist jede:r Waldbesitzer:in im Vorteil, wenn er/sie unter alten Bäumen eigene Setzlinge hat und diese hegt und pflegt. Die einzelnen Baumarten stellen an die Aufforstung recht unterschiedliche Ansprüche, so braucht die Buche für die ersten Jahre ein Dach über den Kopf, sprich Fichten schützen den Aufwuchs und werden schrittweise gefällt. Die Roteiche dagegen muss nur die ersten Jahre von Unterwuchs freigehalten werden. Jede einzelne Baumart hat so ihre Eigenarten und der Geyrische Wald liegt zwischen 680 bis 745 m hoch, damit können nur höhentaugliche Arten erfolgreich eingesetzt werden.
Waldumbau ist eine Aufgabe für viele Jahre, letztlich kann nur in kleinen Schritten vorgegangen werden, denn die vorhandene geschlossene Waldfläche wird dringend als Wasserspeicher benötigt, ist Lebensraum für viele Lebewesen und natürlich auch ein guter Ort für die Erholung von uns Menschen. Letztlich ergeben sich für die Stadt Geyer auch wirtschaftliche Aspekte: konnte in den vergangenen Jahren ein manches Loch im Stadtsäckel durch Holzverkäufe gestopft werden, so ist dies gegenwärtig nicht der Fall, da die Holzpreise im Keller sind. In der Gaststätte Waldhaus an der Zwönitzerstaße ließen wir den interessanten Nachmittag ausklingen.